NACHWUCHS |
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Wie immer und überall ist auch im Motorsport der Nachwuchs eine Gretchenfrage. Genauso im Rallyeteam Drapela. Um nicht in Terminschwierigkeiten zu kommen und den Stress heraufzubeschwören haben mein Co und unser Fotograf die Sache in die Hand (oder was Anderes) genommen und das Problem zeitgerecht gelöst. Schließlich dauert es ja 18 Jahre an Vorbereitung, um einen guten Co heranzuziehen. Wenn ich alt bin, möchte ich auch nicht mehr Rallye fahren. Aber mit 75, also mitten im Leben, geht das schon. Böse Zungen behaupten leider etwas Anderes. Glauben meine Fans jetzt schon, ich fahre mit meiner Tochter, glauben sie dann, ich fahre mit meiner Pflegerin. Wem diese böse Zunge zugesprochen wird, sei dem Betrachter freigestellt. Die meisten Leser kennen sie. (Die Zunge) Nun zur Rallye selbst: Das Training am Donnerstag musste mangels Freizeit meines Nachwuchs Co´s stark eingeschränkt werden. Das gab allerdings den Sessel für den Co der nächsten Veranstaltung, der Rallye Tisnov, frei. Willi Ebner wird sich die Ehre geben, dort bei mir einzusteigen. Das Trainieren in Hustopece war die beste Gelegenheit sich kennen zu lernen. Zu meiner Überraschung hat es auf Anhieb geklappt. Das Timing ist schon fast schon so wie mit Corina und mein Essen lässt er auch in Ruhe. Die Rallye begann für uns am Freitag um ½ 10 abends. Ich, der Nachtspezialist und mein neues Auto. Mit Corina lediglich einmal die SP abgefahren. Also beste Voraussetzungen für eine Blamage. Das Auto hat noch keinen Rennkilometer am Tacho. Sein Vorgänger wurde von einem Kamikazepiloten aus der Tschechei etwas kalt verformt. Lediglich die Front und die Sitze blieben unberührt.
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Die gesamte Technik im Auto war der Überhammer. 1400 ccm mit über 150 PS, 6 Gang- Hewland Getriebe, große Bremsen, Proflex Fahrwerk, Sperre usw. Also lauter Dinge, die für mich neu sind. So war die Nacht eher ein vorsichtiges Abfahren und keine Rallye.
Der Samstag jedoch,
begann Spaß zu machen. Gleich um eine ganze Minute schneller auf der
gleichen Sonderprüfung ,als in der Nacht ließ Hoffnung aufkommen nicht als
Loser dazustehen. Der Abstand zu den Klassenkollegen war aber einfach zu
groß, um großartig anzugreifen. Aber wer uns kennt weiß: Aufgegeben werden
Briefe. Von SP zu SP wurde uns das Auto vertrauter und jeder neue Start
brachte eine Verbesserung der vorangegangenen Zeit. Die letzte Hürde war dann nur noch die Siegerehrung. Irgendein Offizieller, der sich wichtig machen wollte, hat uns aus der Wertung genommen (Der Lauf zählt nur für Tschechen) und hat den Viertplazierten auf den dritten Platz gereiht. Es ist ihm entgangen, dass wir mit Tschechischer Lizenz sehr wohl in der Wertung berechtigte Anwesenheit haben. Nach einigen Runden sehr sachlich geführten Aussprachen, meine Leser kennen ja meine Friedfertigkeit und sachliche Argumentation, wurde dann doch, zwar in Abwesenheit der meisten Offiziellen, noch der Preis überreicht. Laut Veranstalter wird die Ergebnisliste richtig gestellt und eine offizielle Entschuldigung in schriftlicher Form nachgereicht. So hat sich unser Start in die neue Saison gelohnt. Der neue Co, vom Papa bestens betreut, hat sich wohl gefühlt. Um so lauter die Autos- umso tiefer wird geschlafen, die Nacht in einem fremden Bett, also 100% Beifahrer. Freunde aus Ostrava feuerten uns an und der Schlager Edi stellte sich auf ein Plauscherl ein. Der "Nachwuchs" Auto in ausgezeichneter Verfassung, der Nachwuchs- Co ohne Probleme – somit beste Voraussetzungen für eine schöne Saison. Dr.Apela |